Umeå – UND ES WERDE LICHT

Die Fahrt von Sundsvall nach Umeå war wie gewohnt sehr ruhig. Eines muss man den Schweden ja lassen: Anders als wir Deutschen, werden sie nicht von einem Wintereinbruch im Winter überrascht. Die Straßen sind tip top geräumt und eisfrei. Alle schlimmen Befürchtungen bewahrheiten sich nicht. Man kann ganz in Ruhe mit Tempomat 110 dahingleiten, ab und an mal Blick über die weißen Schneefelder schweifen lassen und einfach entspannt reisen.

So kam es auch, dass wir kurz vor Umeå , mit „wir“ mein ich mich (Phil – der Fahrer) unser erstes Rentier sahen! Annett war grad mit wichtigen Dingen beschäftigt (Instagram…) und dann stand es da: einfach so… am Straßenrand… und leckte jenseits am Wildzaun.  Hmm lecker.

 

In Umeå checkten wir ins Clarion Collection Hotel ein. Wir bekamen sofort unser Zimmer, einen Tiefgaragenstellplatz und sogar die Möglichkeit ab 15 Uhr kostenlos eigene Waffeln backen zu können. Wir gingen aber lieber raus auf den vereisten Umeälven spazieren. 

Umeå ist die zweitnördlichste Universitätsstadt Schwedens und mit 84.000 Einwohnern für schwedische Verhältnisse gar nicht mal so klein. Das Stadtwappen zieren drei Rentierköpfe, eins davon haben wir zumindest schon mal gesehen.  Mit seiner Lage am Bottnischen Meerbusen und umgeben von endlosen Seen und Flüssen ist es ein Eldorado für Angler und Naturliebhaber. 

Wir spazierten also so umher, flanierten fürstlich am Ufer entlang, schaufensterbummelten mal hier mal dort und begaben uns gegen Sonnenuntergang zurück ins Hotel. Wir hatten Halbpension gebucht und freuten uns schon aufs Abendbrot, oder wie die Schweden sagen: Middag.  Ein lustiges Völkchen.

In Vorbereitung auf den weiteren Abend hatten wir das Internet durchforstet und stießen auf eine Facebook Seite: Aurora Hunters Umea. Hier konnten wir uns zahlreiche Tipps holen, wo man wohl am besten die Nordlichter sehen kann. Wir suchten uns zwei Orte heraus und fuhren gegen 20:30 Uhr den Ersten an.

Ein großer See in Nähe der Universität. Wir gingen auf den See, doch leider war noch zu viel Licht entlang des Ufers und am Horizont, sodass man am Himmel das Polarlicht nur erahnen konnte. Ja da war etwas, sah aus wie eine weiße Lichtwolke, aber das solls schon gewesen sein?

Nein, nicht für uns. Nicht für die Aurora Hunters Aufzopel.

 

Wir fuhren nochmal eine halbe Stunde in Richtung Norden. Wieder ein großer See aber diesmal 5km in jede Richtung durch Wald abgeschirmt. Nun standen wir um 21:30 Uhr auf dem Bäcksjörn. Es war a**** kalt, wir bauten die Kamera auf und es ging los: 

Das erste Mal in unserem Leben sahen wir das Nordlich – Polarlicht- Aurora Borealis. Für unser Auge erst noch in Weiß, konnte die Kamera schon das satte Grün einfangen! Es wurde immer mehr, tänzelte teilweise am Horizont und flammte einmal für 30s in tiefes Grün auf, sodass auch wir es deutlich wahrnehmen konnten! Ein toller Moment. So toll, dass wir es nun in Lulea wieder erleben möchten!