Strandurlaub und Städtetrip

Unser Sommerurlaub ist schon wieder vorbei... Wir hatten dieses Mal leider nur eine Woche im August Urlaub und da die ganze Situation bezüglich Corona wieder zu unsicher war, haben wir auf das Fliegen verzichtet und sind mit dem Auto nach Kroatien gefahren. Ja, es ist richtig, wir waren letztes Jahr schon dort. Kroatien hat uns aber sehr gut gefallen. Wir entschieden auch wieder für Istrien, allerdings für die Südspitze nach Pula. Die Fahrzeit betrug 9 Stunden – die reale Fahrzeit waren dann aber 14 Stunden. Nichtsdestotrotz war es ein gelungener Strandurlaub mit einem anschließenden Kurzaufenthalt in Ljubljana, Slowenien.

Koffer gepackt, Wohnung geputzt – wir waren bereit. Samstag früh ging es los und wir waren entschlossen, die Fahrtzeit von neun Stunden einzuhalten. Bis zur Grenze nach Österreich lief es auch wieder sehr gut, aber dann kam nur noch ein Stau nach dem anderen. An den jeweiligen Grenzen herrschte Blockabfertigung – unsere Nerven lagen blank. Mit fünf Stunden Verspätung, also nach 14 Stunden, kamen wir am frühen Abend endlich in unserem Hotel in Pula an.

Nach einem standardmäßigen Zimmerwechsel bekamen wir ein schönes Zimmer mit Blick auf das Meer. 

Die nächsten Tage waren geprägt von Ausschlafen, ausgiebigem Frühstücken, Abkühlung im Meer und im Pool, leckerem Abendessen und Nichtstun.

Oder charmanter ausgedrückt: Die Seele baumeln lassen. Genau dafür war dieser Urlaub nämlich auch da. 

Bitte immer daran denken, Badeschuhe nach Kroatien mitzunehmen. Nicht nur wegen der spitzen Steine sondern auch wegen der Seeigel. 

Auf der Suche nach einer passenden Unterkunft taten wir uns dieses mal etwas schwer: Wir wollten ein kleines Hotel, aber am Strand und mit Pool, Halbpension und ruhig gelegen mit einem tollen Blick. Das war gar nicht so einfach, wenn man, wie wir, viel recherchiert und Bewertungen liest. Letztendlich entschieden wir uns für das Hotel: Park Plaza Histria

 

Wir hatten einen tollen Ausblick, ein schönes Zimmer und waren auch direkt am Strand, das Essen war sehr lecker und alles in allem können wir das Hotel weiterempfehlen.

Leider hat es an einem Vormittag geregnet, sodass an Sonnenbaden nicht zu denken war. Wie alle anderen zigtausende Touristen beschlossen wir, in die Stadt zu fahren und uns Pula etwas genauer anzusehen. Puh, kennst du diese eine Straße von und nach Usedom, die immer voll mit Autos ist sobald schlechteres Wetter ist? Ja? So war es auf der Strecke auch…

Pula ist auch als Perle der Nordadria bekannt. In Pula scheint an manchen Ecken die Zeit stehen geblieben zu sein. Die Stadt mausert sich zu einer echten Alternative zum sehr touristischen Dubrovnik. Während dort die Tagestouristen am Morgen mit großen Kreuzfahrtschiffen landen und die Stadt erkunden, geht es hier sehr viel entspannter zu.

Hier findet man noch einzelne Überreste der Vergangenheit – wie zum Beispiel Überreste der Stadtmauer oder den Triumphbogen. Auch ein Blick in den Augustustempel lohnt sich.

Kaum zu übersehen und von großer Bedeutung ist das riesige Amphitheater, auch als die Arena von Pula bekannt. Im 1. Jahrhundert wurde es errichtet und ist heute die sechstgrößte Arena der Welt. Während hier zur Zeit der Römer und im Mittelalter jegliche Arten von Kämpfen ausgetragen wurden, finden in der Arena heute zahlreiche Konzerte und Events statt. Ein echter Touristenmagnet, dem man unbedingt einen Besuch abstatten sollte. Wir hatten Glück und am Abend fand eine Veranstaltung inklusive Besuch der Arena statt – sehr nettes Schauspiel und eine willkommene Ablenkung. Es ist das „drumherum“ was diese Vorstellung zu etwas ganz besonderen macht.

Und dann gibt es noch die leuchtenden Giganten. Da es nach der Veranstaltung in der Arena schon dunkel war hatten wir Glück und wir konnten uns das Lichtspektakel aus erster Reihe ansehen. Der renommierte und weltweit bekannte kroatische Lichtdesigner Dean Skira hat zusammen mit Sponsoren und Arbeitskräften die riesigen Kräne der 158 Jahre alten Werft "Uljanik" beleuchtet. Jeden Abend, zur vollen Stunde erstrahlen die großen Hafenkräne der Werft für 15 Minuten. Fotoenthusiasten, die noch näher an die Kräne gelangen möchten, können sich auch ein Taxiboot organisieren und eine nächtliche Rundfahrt durch das Hafengebiet machen. Ein Blick auf die allabendlich bis Mitternacht beleuchteten Kräne von Pula sollte bei einem Besuch auf keinem Fall fehlen.

Volle Fahrt voraus! Auf geht’s nach Ljubljana. 

 

Nach fünf erholsamen Tagen in Pula fuhren wir am frühen Mittag nach Ljubljana in unser Hotel direkt in der Innenstadt. Nachdem wir eincheckten und unsere Koffer abstellen, fuhren wir erst einmal in die Skybar des Hotels in den 20zten Stock. Wow – blauer Himmel, Sonnenschein und eine traumhafte Aussicht über die ganze Stadt. Wir waren absolut geflasht. Mit einem Sektchen stießen wir auf unseren Urlaub an und genossen einfach noch ein bisschen die Atmosphäre ehe wir die Stadt erkundeten.

Die Rezeptionisten teilte uns mit, dass sich jeden Freitag, wenn das Wetter es erlaubt, Ljubljanas zentraler Marktplatz zu einem lebhaften extravaganten Ort für Street-Food verwandelt. Das sollten wir einfach nicht verpassen– und das lassen wir uns doch nicht entgehen.

Von unserem Hotel ist alles fußläufig erreichbar und so schlenderten wir die breiten Fußgängerstraßen entlang Richtung Altstadt. Die Altstadt kann man entspannt zu Fuß erkunden, denn viele Straßen sind verkehrsberuhigt, vor allem seit Ljubljana 2016 die grüne Hauptstadt Europas war. Unser Ziel für heute: Die hoch über die Stadt thronende Burg.

Die Burg von Ljubljana (slowenisch Ljubljanski Grad) oder auch das Schloss gehört definitiv zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auf den 376m hohen Burghügel sind wir mit der Standseilbahn gefahren, für den Abstieg entschieden wir uns für einen der zahlreichen Spazierwege in die Stadt. 

Auf dem Burgberg von Ljubljana stand schon im Mittelalter, im späten ersten Jahrtausend nach Christus, eine Festungsanlage. Die Grundmauern und die Kirche der heutigen Burg sind aus dem 15. Jahrhundert. Viele Teile der  Ljubljanski grad (Burg von Ljubljana) wurden allerdings später errichtet, besonders im 16. und 17. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert war in der Burg von Ljubljana ein Gefängnis. 1905 wurde sie von der Stadt gekauft. Danach wohnten normale Bürger im Schloss. Nach und nach wurde das Ljubljanski grad renoviert und zu einer Sehenswürdigkeit für Touristen. 

Auf dem Berg gibt es die umgebaute Burganlage, diverse Ausstellungen (slowenische Geschichte, Kunstausstellungen etc.) und Restaurants. Vom Aussichtsturm und von der Burgmauer bieten sich die schönsten Ausblicke weit über die Stadt hinaus. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall – auch das Restaurant (Tischreservierung erforderlich) hat einen ausgezeichneten Ruf. Wir haben leider keinen Tisch mehr bekommen… 

Wir kamen auf dem Marktplatz an und schlenderten zu den „Offenen Küchen“– so viele Menschen, Gerüche, Düfte und Sprachen auf einen Fleck. Wir wussten gar nicht, wo wir zuerst hinschauen und was wir zuerst essen sollen. Ljubljana liebt gutes Essen, ein Paradies für Feinschmecker und Entdecker, das mit einem bunten Angebot für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel aufwartet. Das Straßenessen in Ljubljana ist sehr vielfältig. Aber es bietet auch völlig lokale Versionen, wie die berühmte Krainer Wurst (kranjska klobasa) in der Klobasarna oder Štruklji auf dem Hauptmarkt der Stadt. Freunde gesunder Ernährung kommen mit leichten Snacks, Smoothies, Frappés und vegetarischen Gerichten ebenfalls auf ihre Kosten. Vor ein paar Jahren wurde der Börek  zu dem beliebtesten Straßengericht der Welt erklärt. In Slowenien gehört er definitiv dazu. Börek ist ein Gericht aus Blätterteig, das in allen Ländern des ehemaligen Jugoslawiens beliebt ist. 

Glücklich und zufrieden schlenderten wir durch die Straßen zurück in unser Hotel, um in der Skybar noch einen leckeren Cocktail zu trinken und die Eindrücke wirken zu lassen.

Der nächste Tag startete leider bedeckt und mit leichtem Nieselregen. Aber davon ließen wir uns natürlich nicht aufhalten, denn wir hatten uns eine Free-Walking- Tour durch die Altstadt gesucht. Leider gab es bei der Anmeldung ein paar Probleme, weswegen wir erst an der Nachmittagstour teilnehmen konnten. Den Vormittag verbrachten wir im Pool des Hotels im 18ten Stock.

Endlich war es aber soweit. Wir starteten mit der Free-Walking Tour direkt auf dem Prešerenplatz, dem Hauptplatz. Die Tour dauert circa 2 Stunden und zeigt die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auf. Die Guides erzählen interessante Stories und viele Informationen auf Englisch über die Stadt.

Der Prešerenplatz ist der Treffpunkt für Groß und  Klein - In der Mitte steht die Statue des slowenischen Nationaldichters France Prešeren. Von einer der Hausfassaden gegenüber schaut symbolisch eine weibliche Figur, in die Prešeren verliebt war, zum Denkmal hin. Viele Wohnhäuser und Geschäfte runden das Stadtbild ab. 

Die malerische Gestalt des historischen Zentrums von Ljubljana wurde von verschiedenen Epochen geprägt, insbesondere von den Werken des weltberühmten Architekten Jože Plečnik. 

Zu Beginn fallen uns gleich die drei Brücken ins Auge. Die Drei-Brücken-Anlage (Tromostovje) über dem Fluss Ljubljanica ist ein oft fotografiertes Wahrzeichen von Ljubljana. Sie besteht aus einer alten Steinbrücke aus dem Jahre 1842, die heute Autos vorbehalten ist, und zwei flankierenden Fußgängerbrücken. Diese fügte der Architekt Joze Plecnik 1931 hinzu. Zusammen ergeben sie einen eleganten Übergang in die Altstadt.

Unser Weg führte uns über die Drachenbrücke Zmajski most. Diese Bücke war einst die erste Stahlbetonbrücke der Stadt  und gilt mit ihren lebensechten Drachenfiguren als Wahrzeichen und Stadtsymbol Ljublijanas. Es heißt: Erst wenn man sich mit einem der Drachen auf der Drachenbrücke fotografieren lässt, hat man Ljubljana wirklich besucht! Ebenso faszinierend wie furchterregend zieren die grünen Drachen aus Kupferblech so manches Urlaubsfoto aus Ljubljana. 

Wir schlenderten über den Marktplatz (Plečnik's)– hier findet Samstagvormittag immer ein reges Treiben statt. Außer Obst, Gemüse und Wein  von lokalen Bauernhöfen kann man auch tropisches Obst, Balkonpflanzen, Setzlinge sowie Trockenfleischspezialitäten kaufen. Gleichzeitig ist der Markt jedoch auch eine der wichtigsten architektonischen Sehenswürdigkeiten. Die mächtigen, von Jože Plečnik entworfenen Säulengänge erheben sich über dem Trubel des Marktplatzes, während sich die Fassaden zu den Ufern der Ljubljanica hin öffnen. In dem Markt-Gebäude sind vor allem Fleischer. Für Touristen interessanter sind die Käse-Geschäfte mit lokalen Produkten.

Unsere Tour führte uns vorbei an der Kathedrale St. Nikolaus (Stolnica Sv. Nikolaja). Leider hatten wir keine Zeit, um uns den wunderschönen Barockbau von innen anzusehen – wird aber wärmstens empfohlen. Die Kathedrale von Ljubljana ist die Hauptkirche der Stadt und überragt die Pogačarjev-Straße in der historischen Altstadt. Trotz einer Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht, stammt die heutige Kathedrale aus einem Entwurf aus dem 18. Jahrhundert, Zwillingstürmen und einer riesigen zentralen Kuppel runden ihre Erscheinung ab. 1996, anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II., wurden zwei massive Bronzetüren mit Reliefdarstellungen der slowenischen Geschichte und der Bischöfe von Ljubljana angebracht.

Wir besuchten das Rathaus auf dem Stadtplatz sowie den berühmten Brunnen der vier Krainer Flusse. Die Vorderfront des Rathauses zeigt venezianischen Einfluss. In der Vorhalle ist eine spätgotische Platte mit Wappen als Rest des alten Gebäudes erhalten geblieben, ebenso eine Herkulesstatue mit Löwe aus dem späten 17. Jahrhundert. Der Robba-Brunnen ist nach dem Vorbild berühmter römischer Brunnen entstanden. Die drei Figuren von Flussgöttern auf dem Brunnen symbolisieren wahrscheinlich drei Flüsse des Landes Krain: Save, Ljubljanica und Krka.

Von hier aus führt uns unser Weg in den ehemaligen mittelalterlichen Teil der Stadt, der heute ein sehr lebhafter Stadtteil ist, mit einer Reihe von erstklassigen Restaurants.

Wir gingen an der Nationalbibliothek vorbei, zur Universität. Die National- und Universitätsbibliothek in Ljubljana wurde 1774 als öffentliche Forschungsbibliothek gegründet. Sie dient heute als Slowenische Nationalbibliothek, als Hauptbibliothek der Universität Ljubljana sowie als zentrale Forschungsbibliothek. Die Bibliothek umfasste Ende 2004 einen Bestand von etwa 2,5 Millionen Medien. Neben mittelalterlichen Manuskripten, Zeitschriften, alten Drucken, Karten, Fotografien und Musikalien werden verschiedenste elektronische Medien und Digitalisate von nationalem, kulturhistorischem Rang aufbewahrt. Als Institution mit langer akademischer Tradition rangiert die Universität Ljubljana unter den größten Universitäten der Welt. 

 

Und hier endete auch unsere Tour. 

Die Stadt ist nicht nur Sauber, sondern auch sehr grün. Die Bars und Cafés am lebhaften Ufer Petkovškovo nabrežje sind ein großartiger Ort für eine angenehme Entspannung. 

So ließen wir mit einem leckeren Café und einem vorzüglichen Schokoladen-Bananen- Heißgetränk die Stadt review passieren. 

Langsam ging die Sonne unter und wir machten uns auf die Suche, nach einem Restaurant – Auswahl gab es ja genug, aber gegen 19:00 Uhr einen Tisch zu bekommen (ohne Reservierung) gestaltete sich doch etwas schwieriger. Schlussendlich hatten wir dann direkt am Fluss Glück und waren sehr zufrieden mit unserer Auswahl. Am Abend/nachts sind viele Gebäude und vor allem die Brücken beleuchtet, eine tolle Stadt. Wir schlenderten am Ufer entlang, genossen noch einen Cocktail und gingen dann zurück ins Hotel.

Ljubliana hat noch so viel mehr zu entdecken und das war sicher nicht unser letzter Aufenthalt. Auch unser Hotel war traumhaft schön...

 

Was kann man noch machen? Man kann sich den bekannten Park Tivoli ansehen, das Künstlerviertel Metelkova besuchen, ins Museum of Modern Art gehen und und und ;) 

Auch Ausflugsziele in das Land sind sehr empfehlenswert. So kann man zum Bleder See, den Grotten von Postojna oder der Höhlenburg Predjama. Für das Soča-Tal, der Bohinjer See und auch die Weinlandschaft Goriška Brda sollte man sich genügend Zeit nehmen. (https://zigzagreisen.de/urlaub-slowenien-ausfluge-aus-ljubljana/)