Sizilien - wahr oder falsch

Hmm.. naja, stimmt nicht ganz. Auf jeden Fall sind beide Einheiten für die Sicherheit der Bürger zuständig. Der Unterscheid ist, dass die Carabinieri (=Gendarmerie des Staates) mit unserer Bundespolizei vergleichen werden kann und die Policia Municipal ist die Polizei vor Ort (Parküberwachung, Verkehrsunfall etc.) Sie arbeiten trotz allem übergreifend zusammen. 

Tatsächlich haben wir so gut wie kein Auto auf den Straßen angetroffen, welches sich an das vorgegebene Tempolimit gehalten hat. Daher passen sich logischerweise auch die Touristen an. Viele Tempolimits sind aber absolut übertrieben und absurd. Da weiß man einfach nicht, warum auf einer geraden Landstraße nur 70 km/h erlaubt ist. Dennoch: Es gibt durchaus Geschwindigkeits- und Verkehrskontrollen und die Strafen sind härter als in Deutschland.

Das stimmt. Auch wenn wir in unserer Gegen nicht viele gesehen haben und alle Menschen stets freundlich zu den Tieren waren – sie fütterten und sie nicht vertrieben – musste ich folgende Information dem Internet entnehmen: Offiziell sind die Behörden für Kastrationen zuständig. Viele der Fördermittel werden jedoch veruntreut und die meisten Bürgermeister kümmern sich nicht um die Einhaltung der bestehenden Gesetze, die besagen, dass Streuner kastriert werden müssen und dass eine Mikrochip-Pflicht besteht.  (https://www.houndsandpeople.com/de/magazin/blogs-meinungen/sauberungsaktionen-gegen-strasenhunde-in-sizilien-und-ganz-suditalien/)

Leider gibt es auch viele Beiträge und Informationen, dass es den Vierbeinern unter den Menschen gar nicht gut geht.. -.- 

Ein eindeutiges JA. Der sizilianische Fahrstiel ist chaotisch, fordernd und forsch und ist bestimmt durch Hupen und teilweise missachten der Verkehrsregeln. Schließlich muss der Verkehr ja rollen und sobald man etwas langsamer fährt oder eine kleine Lücke entsteht, drängelt sich ein weiteres Auto dahin. Aber da anscheinend Alle für Alle mitdenken, passieren nicht mehr Autounfälle als Anderswo. Nichtsdestotrotz haben wir auf unserer Tour auch erlebt, dass die Autofahrer aber sehr tolerant sind. Sie akzeptieren zum Beispiel das Parken in der zweiten Reihe und warten.

Vor allem in abgelegen Gegenden ist es besonders schlimm.

Leider stimmt das. Wenn man zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs ist, sieht man in den Gassen und am Straßenrand sehr viel Müll. Der Müll liegt gefühlt schon mehreren Tagen /Monaten dort. Man fragt sich, wieso die Leute ihren Müll in die Natur werfen. Aber auch wir haben beobachtet, dass die Müllcontainer total versüfft sind, teilweise gar nicht richtig geleert werden bzw. nicht richtig hingestellt werden. Das schlimme mit dem Müll ist die Hitze und die ganze Plastik. Angeblich fehlt es an Sammelstellen für den Müll. Eigentlich bestrebte Sizilien die Mülltrennung durchzuführen, aber das gesamte Müllsystem ist zusammengebrochen. Die Müllkippen sind voll, Müllverbrennungsanlagen gibt es nicht. Die Regionalregierung will den Abfall angeblich per Schiff nach Norditalien verfrachten. Doch dafür ist gar kein Geld vorhanden. Die getrennte Müllsammlung, einziger Weg aus der Misere, kommt einfach nicht in Gang. 60 Prozent des Abfalls sollte eigentlich in Sizilien sortiert sein, grade mal zehn Prozent sind es offiziell. Doch viel Getrenntes landet am Ende wieder im Ungetrennten, weil die Altpapier-und Plastikverarbeitung 1.000 Kilometer weg auf dem Festland ist.  Ein Problem ist die totale Desorganisation, das andere die fehlenden Strafen für Umweltsünder.

https://www.deutschlandfunk.de/italien-sizilien-lebt-im-eigenen-muell.795.de.html?dram:article_id=362097

Siesta wird nicht nur in Italien eingehalten: Klar kennt man die Siesta und oft wird diese in den Touristenhochburgen und in großen Geschäften nicht eingehalten. Doch auf Sizilien halten sich auch die Shoppinggeschäfte an ihre Mittagszeit, welche zwischen 13:30 Uhr und 16:30 Uhr dauern kann. In dieser Zeit sind die Rollläden unten und die Türen geschlossen. Da hilft nur eins, abwarten und Café trinken. Dafür haben die Geschäfte bis weit in die Nacht offen. Da es im Sommer besonders heiß in der Mittagszeit ist und die Sizilianer sehr spät Mittag essen, gibt es eben eine lange Mittagspause und die sollte man als Tourist kennen.  Den Versuch, die Siesta abzuschaffen, scheiterte kläglich.  

Ein eindeutiges Ja oder Nein kann ich hier nicht geben. Viele Köstlichkeiten vom Festland findet man in Sizilien wieder – aber meine Empfehlungen:

- das sizilianische Fastfood: Arancini - panierte Reisbälle mit unterschiedlichen Füllungen (oft eine Vorspeise in Restaurants)

- Couscous (arabischer Einfluss): allen möglichen Variationen – besonders der der Couscous mit Fischsud

- natürlich Nudeln: Pasta alle Sarde (Sardinen und aromatischem Meerfenchel) oder Pasta alla Norma (Nudelgericht mit frittierten Auberginen in Tomatensoße und Ricotta-Käse)

- Oliven: ob Grün, ob Schwarz, ob Bund - Olivenfreunde kommen hier absolut auf ihren Genuss

- Cannoli: Nachtisch oder für zwischendurch - kleine, knusprige Teigröhren mit cremiger Ricottafüllung

- Eis im Brot (Brioche mit Eis gefüllt): absolut verrückt, schmeckt aber!

- sizilianischer Hauswein: aromatische Cerasuolo di Vittoria und der kräftige Perricone.

Man sollte meinen JA – ist aber leider nicht so. das Wetter ist, meiner Meinung nach, so unbeständig, wie auf Mallorca. Wenn du im Westen bist und es regnet, kann es im Süden ganz anders aussehen. Grundsätzlich kann man sich auf die Wetterapp nicht verlassen. Je nachdem, wie der Wind steht, kann man am Meer mal mehr mal weniger Glück haben. Prinzipiell geht: Ausharren oder auf die andere Seite der Insel fahren. Die Beste Reisezeit ist April , Mai , Juni , Juli , September – aber auch die anderen Monate sind toll, um Sizilien von seiner schönsten Seite zu entdecken.

Die Mafia auf Sizilien, die Cosa Nostra, ist immer noch ein Teil Siziliens und es ist Ratsam, das Wort auf offener Straße nicht laut auszusprechen. Ansonsten merkt man als Tourist den Einfluss der Mafia nicht. 

Es gilt immer, dass sich in jeder Großstadt Taschendiebe rumtreiben, dass aber nichts mit der Mafia zu tun hat. Also immer auf die Sachen aufpassen und nicht achtlos liegen lassen.