¡Viva España!

Bilbao - Kunst und Kultur im Baskenland

Seit Samstag sind wir nun in Spanien. Ganz ehrlich - Leider war der "Grenzübergang" von Frankreich nach Spanien nicht sehr spektakulär. Man fährt und fährt.. irgendwann kommt total unscheinbar dieses kleine blaue EU- Schild - tadaaa - ein anderes Land. Wenn man dieses Schild übersieht, bekommt man erst an den Benzin- bzw. Dieselpreisen mit, wo man ist :D

Gäbe es heute noch Grenzkontrollen, wäre Phil zum Start unserer Reise bei der Kontrolle nach Frankreich schon aufgefallen, dass wir keine Ausweise dabei haben... 

Wir fuhren direkt nach Bilbao. Was für eine Stadt: Bilbao, oder auch Bilbo, ist die größte Stadt der Autonomen Gemeinschaft des Baskenlandes in Spanien. Es sei betont, das man in der Stadt zwei Hauptsprachen – Baskisch und Spanisch - spricht. Daher ist es nicht immer einfach, alles zu lesen oder einer Unterhaltung zu folgen.

Die Stadt ist wunderschön, sauber, modern und alles gut zu Fuß zu erreichen. Man findet hier zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Kulturwerte locken jedes Jahr eine Menge Touristen an. 
Wir bezogen unser Hotel "Sercotel Hotel Gran Bilbao". Sehr tolles Hotel, absolut zu empfehlen, sehr modern und sehr sauber.

Wir starteten Sonntag mit Sightseeing in Bilbo und fuhren vom Hotel mit dem Bus ins Zentrum. Von dort gingen wir zu Fuß weiter und entdeckten den Parque de Doña Casilda de Iturrizar: Der wichtigste Park der Stadt. Dieser im romantischen Stil gehaltene Garten besitzt eine ausgezeichnete Sammlung verschiedener Baumarten. Hier befindet sich auch ein majestätischer Teich mit Enten, die man füttern kann oder auch Tauben und Spatzen. Viele Leute suchen hier gerade um die Mittagszeit ein schattiges Plätzchen oder lassen die Hunde im Park spielen. Wir entdeckten wunderbare und hübsche, bürgerliche Wohnhäuser und gepflegte Springbrunnen. Dem Rathaus sowie der Oper und dem Bahnhof statteten wir auch einen kleinen Besuch ab. Leider waren sämtliche Kirchen zum Sonntag geschlossen. In dieser Stadt findet man viele verrückte und einzigartige Brücken - sowohl für Autos als auch nur für Fußgänger.

Bei einem Besuch in Bilbao darf natürlich das Guggenheim Museum nicht fehlen. Dort fanden wir nicht nur Schutz vor den heißen Temperaturen, sondern konnten auch wieder durch Studentenausweise bzw. für unter 26jährige zwar nicht kostenfrei, aber immerhin zur Hälfte des Preises uns die Kunst anschauen. Es gibt sogenannte Fotospots - nur von dort darf man auf bestimmte Ausstellungsstücke Fotos machen - ansonsten gilt stricktes Verbot von Fotos, Filmen etc. Seit seiner Einweihung im Jahr 1997 sind das Guggenheim Bilbao und der Hund Puppy - eine Blumenskulptur von Jeff Koons vor dem Gebäude - zum international bekanntesten Symbol Bilbaos geworden. Auch im Museum ist aktuell eine Ausstellung von Jeff Koons zu besichtigen. Für uns war es des Öfteren schwer, die "Kunst" zu erkennen. Aber Kunst liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters!

 

Gijón - bekannt als die Hauptstadt der Costa Verde 
Oder: Die Stadt, wo sich alle Menschen am Strand treffen

Unsere Reise ging nun von Bilbao nach Gijón. Da das Wetter gestern hervorragend war, wollten wir unterwegs Baden - das zeigte sich allerdings schwieriger als gedacht. Strand Nummer 1, welchen Phil per google maps rausgesucht hatte, entpuppte sich als eine Kuhweide in 200m Höhe oberhalb von Klippen und der zweite, ausgeschriebene Playa war "rammeldickevoll".
Also fuhren wir direkt zu unserem nächsten Tryp Hotel. Eingecheckt, kurz etwas gegessen - dann ging es auch schon los auf die Suche nach dem Strand. Gefunden haben wir diesen schnell, nur mit einem freien Platz sah es nicht gut aus. Irgendwann, nach einem Kilometermarsch, fanden wir ein wenig unberührten Sand, wo wir zwei Handtücher ausbreiten konnten. Jeweils eine handbreite über-, neben-, und unter uns waren ruck zuck auch gleich weitere Sonnenanbeter. Also ehrlich, der Strand hier war schlimmer, als an der Copoacabana - wie Sardinen lagen wir alle. Zum Glück war Nachmittags gerade Ebbe, aber langsam kam die Flut wieder und somit rückten auch die Leute immer weiter höher und enger zusammen. Schön war das nicht, daher beschlossen wir, als die Flut komplett wieder ihr Terrain eingenommen hat (damit gab es dann nur noch ein Viertel des ursprünglichen Strandes) das Weite zu suchen, im Hotel etwas zu essen und zu schlafen.

Am nächsten Tag, Dienstag, wollten wir uns die Stadt anschauen und auch wieder baden gehen - außerhalb Gijóns... Leider sind es nur 20Grad gewesen. Somit ersetzten wir das Baden durch Shoppen. 

Gijón an sich ist eine Stadt, in der man Verschiedenstes entdecken kann. Hier findet man sowohl traditionelles als auch modernes - besonders beliebt ist aber das Surfen am Strand. Durch die Kraft des Atlantiks und des Windes kommen hier tolle Wellen an, welche von den großen und kleinen Surfern mit Begeisterung angenommen werden. Wir entdecken die Stadt entlang des Küste, sahen uns den wichtigen Hafen an und vor allem die absolut gepflegten Parkanlagen. Bei uns gegenüber des Hotels findet man sogar rießige Vogelvolieren mit den verschiedensten Vögeln. Phil und ein Papagei haben sogar schon auf den ersten Blick Freundschaft geschlossen. Trotz der Sprachprobleme werden sie sich wohl immer aneinander erinnern! (Leider gibt es hiervon kein Foto, da wir am heutigen Tag nur mit Phils Handy unterwegs waren und ich die beiden nicht stören wollte.)

Nachtrag: Wir waren am Abend nochmal unterwegs. Es war etwas windig und dazu noch Flut, da dachten wir, dass die Wellen bestimmt enorm sind. Waren sie auch. Selbst die Einheimischen waren überrascht und die Liegenverkäufer versuchten ihr Hab und Gut zu sichern. 

Am Ende des Weges - Santiago de Compostela

Nachdem wir Gijon am Mittwoch hinter uns ließen, legten wir wieder einen Zwischenstopp zum Baden und Sonnen ein. Diesmal war der erste Strandversuch gleich ein Volltreffer. Endlich war mal verlass auf Google Maps. Wir sonnten uns am Playa Penarronda nahe Serantes. 

Am Mittwoch Abend kamen wir in Santiago an und checkten im zweiten Tryp Hotel unserer Reise ein. Wieder einmal war das erste Zimmer leider zu laut zum Schlafen - da wir im höchsten Stockwerk waren, hörte man die Klimaanlagen auf dem Dach rattern. Also wer mal hier ist: nicht das Zimmer 612 nehmen ;-) 
Nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück machten wir uns am Donnerstag auf, um die Stadt zu entdecken.  Die Stadt Santiago de Compostela ist zusammen mit Jerusalem und Rom die wichtigste Pilgerstätte der katholischen Christen. Die gesamte Altstadt ist UNESCO Weltkulturerbe. Der zentrale Platz der Stadt ist der Praza do Obradoiro, auch genannt der Platz der Monumente. Hier findet man das Hostal dos Reis Católicos - eines der bekanntesten und luxuriösesten Parador-Hotels (zudem eines der ältesten der Welt), das Consello da Cultura Galega und natürlich die Kathedrale von Santiago, welche auch auf den spanischen 1 bis 5 Cent Münzen zu sehen ist. Doch auch der Platz an sich ist sehenswert. Immer wieder hört man Gesang und Klatschen, denn regelmäßig kommen hier ganze Pilgergruppen an, die unter der Obhut eines Paters das Ziel ihrer Reise - des Jakobsweges- befeiern. 

Wir holten uns zwei Tickets für das Museum der Kathedrale, entschlossen uns jedoch zuerst in die Kathedrale (Eintritt frei) zu gehen und uns die Reliquien des Apostel Jakobus anzusehen; eine folgenschwere Entscheidung wie sich später herausstellte. Wir gingen also zum Eingang der Kathedrale und stellten uns in die Schlange. Diese verließen wir auch für die nächsten 60 Minuten nicht. Es war grad Messe, die Türen somit verschlossen. Nachdem wir dann endlich nach langem Warten hineingelassen wurden, stellten wir uns - Macht der Gewohnheit und weil's ja so schön war - gleich in die nächste Schlange. Diesmal warteten wir knapp 45 Minuten darauf die Reliquien zu sehen. 30 Minuten und einen Nieser Annetts später erfuhren wir, das die Damen und Herren hinter uns Spanier sind, die für 10 bzw. 38 Jahre in Deutschland lebten. Der Plausch danach machte uns die Wartezeit kurzweiliger.

In Nacken dieser Statue des Apostels Jakobus ist eine vergoldete Jakobsmuschel eingelassen. Diese zu berühren ist der Höhepunkt jedes Pilgernden des Jakobsweges. Man kann auf dem Bild erkennen, wie grad jemand den Apostel umarmt und wahrscheinlich sein Gebet ausspricht.

Dann waren wir mit der Besichtigung des Kathedraleninneren fertig, verließen diese und gingen über in das Museum. Eine schöne Ausstellung zur Bauweise und Besonderheiten der Kathedrale. Zudem gelangt man in Nebenräume und in den Innenhof. Hier ist das Treiben wesentlich ruhiger und entspannter. Und jetzt kommt der Witz des Tages (über den wir leider nicht lachen konnten): Das Museum verfügt über einen eigenen Eingang zur Kathedrale...An diesem Standen genau 2, in Worten ZWEI, Leute an. Wir haben uns also eine Stunde umsonst die Beine in den Bauch gestanden :-( 

Naja, nun sind wir schlauer :-D 

Zum Abschluss sind wir noch eine Runde mit der Tschutschu-Bahn um die Stadt gefahren und haben uns die anderen Schauplätze zeigen lassen.    

Welcome to paradise – oder: Der windigste Tag unserer bisheriger Reise
 
Freitags sind wir sehr zeitig von Santiago de Compostela gestartet, da wir uns auf den Weg zum angeblich schönsten Strand der Welt (!) machten. Gut gelaunt und alles im Internet bereits recherchiert, kamen wir nach ca. 90 Minuten in Vigo an.  Schnell fanden wir auch einen Parkplatz. Hier wartete schon unser erstes Highlight. Zwar ist das Parken am Hafen sehr teuer (15 Euro pro Tag), aber es ist eine besondere Tiefgarage.  Einige kennen es vielleicht aus anderen Städten – wir kannten es noch nicht. Man fährt in ein Tor und stellt unter Anweisung eines Computers sein Auto ab, Handbremse anziehen, Spiegel einklappen, Antenne abnehmen und Tor schließen. Mit einem Ruck wird das Auto zur Seite katapultiert und versinkt dann im Erdboden. Weg war unser treuer Wegbegleiter. Der einzige  Nachteil: Man kommt einfach nicht mehr an das Auto ran, ehe man das Ticket bezahlt hat.
 
Der Strand der Islas Cies  soll der angeblich schönste Strand der Welt sein. Zumindest nennen die Einheimischen ihn so und auch die britische Tageszeitung The Guardian deklarierte ihn im Februar 2007 zum schönsten Strand der Welt. (Quelle: http://www.guardian.co.uk/travel/2007/feb/16/beach.top10) Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.
Um zu diesem Paradies zu gelangen, muss man mit Schiffen bzw. Katamaranen auf die „Islas Cies“ übersetzten. Die Insel liegt 14km vom Festland entfernt, trotzdem beträgt die Fahrtzeit ca. 45 Minuten. Von diesen insgesamt drei Inseln, sind Zwei für Touristen besuchbar. Hier findet man nicht nur den schönsten Strand der Welt, sondern kann auch Wandern gehen, ein paar Tage campen und viele verschiedene Vogelarten beobachten, denn die Islas Cies  sind auch als Naturschutzgebie ausgeschrieben. Aus diesem Grund dürfen pro Tag nur maximal 2.200 Personen auf die Insel übersetzen.
Wir stellten uns also bei einer Agentur an und wollten für 11:00 Uhr Tickets kaufen. Freundlich sagte uns die Dame: „No Tickets for today - Next boat free on Tuesday“… Ähm, bitte was? Deprimiert zogen wir uns zurück und besprachen unser weiteres Vorgehen. Phil fragte einfach bei allen Agenturen noch einmal nach. Immer die gleiche Antwort: „Full – no Tickets“! Wir suchten uns als Ausweichmöglichkeit einen nahegelegenen Strand aus und hatten das Paradies schon abgeschrieben. Durch einen sehr dummen Zufall sprach uns plötzlich eine Mitarbeiterin an (bei Ihrer Agentur hatten wir 10 min vorher auch schon nachgefragt und sie waren eigentlich auch schon voll) und wollte uns für die Islas Cies Tickets verkaufen – alles klar, wir gingen mit ihr. Und tatsächlich 90 Minuten später saßen wir wirklich auf einem Katamaran.
Glasklares, türkisblaues Wasser. Strände mit feinstem, weißem Sand. Der Playa de Rodas hat eine Länge von 1200 Metern. Er ist etwa 60 Meter breit – Wir waren begeistert! Die Sonne lachte schon den ganzen Tag und wir gingen zum Strand, bauten unseren Sonnenschirm auf und… machten erst einmal Fotos:

Leider wurde es an diesem Tag immer windiger, so windig, dass wir 90 Minuten vor der Abfahrt nicht mehr am Strand liegen konnten, da uns nur noch Sandböen entgegen kamen. So verkrochen wir uns schnell ins „Inselinnere“. Doch der Wind entwickelte sich zu einem andauernden Sturm, sodass wir eigentlich  nur noch aufs Festland wollten. Nachdem wir dann endlich unsere Schlange für unseren Katamaran gefunden hatten, schipperten wir bei hohem Wellengang wieder zum Festland. An Land angekommen fuhren wir dann nach Portugal.

Fazit: Die Überfahrt auf die Islas Cies lohnt sich auf jeden Fall. Man sollte aber im Vorfeld online schon  Tickets kaufen. Hier ist allerdings der Nachteil, dass man nicht weiß, wie das Wetter wird. Der Strand ist wirklich toll, schon allein, weil einfach absolute Ruhe ist, und es mehr Möwen als Menschen gibt. Obwohl das Wasser wirklich Türkis ist und man fantastisch reinlaufen kann, ist es richtig, richtig  kalt. Wir badeten bei 17 Grad. Brrr… Ohne Sturm wäre der Aufenthalt um einiges traumhafter gewesen – Für uns gilt dieser Strand als einer DER schönsten Strände, aber leider nicht als schönster Strand. Dennoch, wer in der Nähe von Vigo ist, sollte sich diese Attraktion nicht entgehen lassen.

 

Sevilla - Die heiße Perle Andalusiens 

Nun haben wir schon mehr als die Hälfte unserer fünf wöchigen Reise absolviert. Nach vielen tollen, aufregenden, anstrengenden aber vor allem erlebnisreichen Städten sind wir in Sevilla angekommen. Nun beginnt der entspanntere Teil unserer Tour.

In Sevilla checkten wir im Silken Al-Andaluse Palace ein. Die Lobby machte einen sehr guten Eindruck, alles sehr hoch, gut gestylt und schick. Wir checkten ein und wechselten natürlich wieder erst einmal das Zimmer. Das Problem,wenn man im obersten Stockwerk wohnt ist immer, dass auf dem Dach die Klimaanlagen stehen und diese brummen in einem Unterton vor sich her, was man in bestimmten Zimmern nun einmal merkt - logisch, nicht alle Menschen, aber wir! So wechselten wir in das ziemlich hinterste Zimmer im 5. Stock. Hier hatten wir nicht nur ein ruhigeres Zimmer sondern auch noch einen viel besseren Ausblick. Wir blickten direkt auf das Stadion und den Trainingsplatz von Betis Sevilla. Phil war natürlich total angetan und kaum vom Fenster weg zu bekommen :D

Trotz dessen und der Tatsache, dass es 38 Grad waren, gingen wir erst einmal zum Pool - groß, sauber, perfekt. Ein Stadthotel mit Traumflair. Man denkt wirklich nicht , dass man mitten in einer Großstadt ist. Wir genossen sehr unser erstes Bad im Pool - danach gingen wir im Supermarkt um die Ecke einkaufen, gönnten uns ein leckeres Abendessen auf dem Hotelzimmer und machten es uns in den 2m x 2,5m großen Betten bequem. 

Am Mittwoch standen wir früh auf um uns auf Erkundungstour durch Sevilla zu begeben. 
Mit dem Bus ging es direkt zum Plaza de Espana - Wooow - wir waren Hin und Weg! Inmitten der andalusischen Hauptstadt liegt dieser wunderschöne Platz, einer der schönsten Spaniens. Erbaut zur Ibero-Amerikanischen Ausstellung 1929, beeindruckt der halbrunde Platz durch seine Architektur aus roten Ziegelsteinen und bemalten Kacheln. Es war das teuerste Bauwerk der Ausstellung und das einzige nicht zur Ausstellung gehörende Element ist der Hauptbrunnen. Ein kleiner angelegter See schlängelt sich durch den Platz und man kann hier auch mit einem Boot rudern. Desweiteren kann an den Wänden ein Repertoire von Sitzbänken und Ornamenten aus Fliesen ausgemacht werden, die die 48 Provinzen Spaniens präsentieren. Heutzutage sind in diesem Gebäude die Ämter der Regierung Andalusiens und die Statthalterschaft des Militärs untergebracht.

Der Plaza de España grenzt an den Parque de María Luisa, der ebenfalls für die Ibero-Amerikanische Ausstellung 1929 angelegt wurde. Neben den beeindruckenden Parkanlagen befindet sich hier auch das archäologische Museum Sevillas. Sowohl den Platz als auch die Parkanlage kann man auch mit der Pferdekutsche genießen, aber auch zu Fuß durch den Park ist es ein Genuss und ein Ruheort.

Mit unserer Besichtigung ging es zu Fuß weiter zum Real Alcázar - dem Königspalast. Kleine Schlange - hohe Preise, wenn man kein Studentenausweis hat. Der Eintritt kostet hier 9.50 Euro, Studenten zahlen nur 2 Euro. Die Räume im "Upper Floor" kann man nur mit einer Führung betreten (10 Uhr bis 13:30 Uhr). So suchten wir zuerst den Upper Floor, da es bereits 13:10 Uhr - das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Die Führung mit Audioguide und einem Wärter kostet 4,50 Euro p.P. Es war sehr beeindruckend die Zimmer zu betrachten, welche teilweise auch noch von der Königsfamilie in Anspruch genommen werden, wenn sie in Sevilla sind. Fotos waren nicht erlaubt, auch musste man sich an die Anweisung des Wärters halten, welcher genau angab, wann und in welchen Raum wir als nächstes gehen durften. Nach dieser halbstündigen Tour durch eine andere Zeit starteten wir mit einem Rundgang auf eigene Faust. Die Palastgärten, die aus Terrassen und mit Springbrunnen und Pavillons angeordnet sind, sind wunderschöne Ruheorte und absolut gepflegt - Klar, wenn Seine Majestät kommt, muss auch alles ordentlich sein. Wenn König Felipe mit seiner Familie anreist, ist das ganze Areal abgesperrt und nicht zugänglich.
Der Alcázar ist ein weitläufiger Komplex aus verschiedenen Bauelementen, der zu den am besten erhaltenen historischen Bauwerken Spaniens zählt. Durch die vielen Anbauten ist ein bunter Stilmix entstanden. Neben den maurischen und frühchristlichen Bauten herrschen vor allem Einflüsse aus der Gotik vor, die unter der Herrschaft von Karl V. und Philipp II., den „katholischen Königen“ in die Architektur Einzug hielten. Am beeindruckensten sind die riesigen Teppiche, die an vielen Wänden hängen und die Holzdecken. Man kann es einfach nicht beschreiben, man muss es selbst gesehen haben!

Das nächste Highlight wartete schon um die Ecke. Unser Weg führte uns durch die Gassen Sevillas vorbei an der alten Universität und dem pompösen Hotel Alfons XIII zur Kathedrale von Sevilla. Eigentlich gibt es hier zwei Sehenswürdigkeiten. Den Sakralbau an sich und den Kirchenturm - die Giralda. Die Kathedrale steht auf den Grundmauern der alten großen Moschee Sevillas. Diese wurde nach der christlichen Rückeroberung im 15. Jahrhundert abgerissen und diese Kathedrale nach einer Bauzeit von knapp 120 Jahren dort erbaut. Das Ergebnis ist die heutzutage größte gotische Kirche der Welt und eine der größten Kirchen im Allgemeinen. Die Ausmaße sind wirklich gigantisch und man könnte hier einen ganzen Tag drin verbringen. Im Inneren der Kirche findet man, für mich (Phil) völlig überraschend, das Mausoleum von Christopher Columbus - oder wie sein spanischer Name ist- Christobal Colon. Sein Sarkophag wird von vier Herolden getragen, die für die vier Königreiche Kastillien, Léon, Aragon und Navarra stehen. Ein wirklich beeindruckendes Bild. Vom Kirchenschiff aus erreicht man auch den Eingang zum Turm. Die Giralda ist das Wahrzeichen Sevillas und stammt noch aus der Zeit der Araberherrschaft. Damals (1184) war es das Minarett der großen Moschee und eines der höchsten Gebäude der Welt (nur von den großen Pyramiden Ägyptens übertroffen). Bis zur Höhe der Glockengalerie auf 70m Höhe, ist der Turm zu Pferde besteigbar, da man im Inneren auf Rampen und nicht auf Treppen in die Höhe steigt. So konnten damals Nachrichten schneller übermittelt werden. Heute bietet sich hier oben ein schöner Ausblick auf die Dächer der Stadt. 

Von hier oben sieht man auch die Arena, die wir wegen unserer Einstellung gegenüber des Stierkampfes nur von Außen angesehen haben. Ebenfalls einen Abstecher wert ist der Torre del Oro.

 

Neben den drei großen Prachtbauwerken der Stadt- Plaza de Espana, Kathedrale mit Giralda und königlicher Palast Alcazar- muss eigentlich die ganze Altstadt als Sehenswürdigkeit besucht werden, da man überall auf schöne Gärten und alte Wohnhäuser stößt, die noch erkennbar die Handschrift der Araber tragen. 


 
Entspannung, Flamenco und Tapas
 
Nach unserer beeindruckenden Sightseeingtour durch Sevilla, gönnten wir uns am Freitag einen entspannten Pool-Tag. Das Frühstück war einfach super und der entspannte Tag am Pool tat uns sehr gut. Bei angenehmen 35Grad war das Poolwasser eine angenehme Abkühlung.
Am Samstag blieben wir bis zum frühen Nachmittag auch am Pool liegen – Entspannung muss halt auch mal sein. Abends hatten wir schon eine Flamenco- Show per Email reserviert und wollten danach noch Tapas essen gehen.
Es gibt ganz viele Flamenco Shows, die in der Stadt angeboten werden, da kann man sich gar nicht entscheiden, in welche man gehen soll – ein bisschen Tradition muss ja sein.
So schauten wir vorher im Internet bei Tripadvisor nach und fanden die angeblich beste Show in Sevilla – Platz 1: Casa de la Guitarra. Angeboten wird eine Kombination aus Gitarrenspiel, Gesang und Flamenco. 1000 positive Bewertungen sollten nicht lügen. Nachdem wir nach ein paar Umwegen das kleine, unscheinbare Theater mit Platz für 40 Leute gefunden haben, konnte die Show starten. Pünktlich halb acht beeindruckte uns eine Stunde lang diese Show – Es war eine exzellente Vorführung und eine tolle Kombination aus Tradition, Leidenschaft und Emotionen. Diese Show ist wirklich zu empfehlen, man sollte jedoch immer vorreservieren, da es (fast) immer ausgebucht ist.
 



Nach der Flamenco Show gingen wir noch  Tapas essen – Zwei Bars hatten wir uns rausgesucht, die als Geheimtipp galten. Die Erste fanden wir nicht, da hat uns google Maps wieder einmal im Stich gelassen und die Zweite hatte auf einen Samstag einfach mal geschlossen. Unerhört :D
So versuchten wir unser Glück in einer Tapas-Bar in einer Nebenstraße. Bewaffnet mit meinem Spanisch- Wörterbuch fanden wir dann auch etwas zu essen (Nieren, Schinken, Champignons, Fleischspieße, Wein etc..). Es war ein voller Erfolg und war wirklich sehr lecker.
Die Zeit verging und gegen Mitternacht schlenderten wir noch einmal über den Plaza de Espana, welcher phänomenal beleuchtet war. Kaputt und wieder mit vielen neuen Eindrücken fielen wir dann in unser Bett.
 


Die nächste Weiterfahrt wartete bereits am Sonntag – Auf geht’s nach Valencia!


Valencia – Tapas und Nachtleben
 
Nach 6,5 Stunden Autofahrt kamen wir am Sonntag in Valencia an. Die Autobahn „del sur“ zwischen Sevilla und Valencia ist zwar mautbefreit, aber auch dementsprechend schlechter gepflegt als die Mautpflichtigen. An manchen Stellen waren die Zustände teilweise einem Feldweg näher als einer Autobahn, sodass es in einer Zickzackfahrt bei Tempo 100 ausartete. In Valencia waren die Straßenverhältnisse zwar besser- innerstädtisch vier Spuren in jede Richtung – aber dennoch eine Geduldsprobe für jeden deutschen Autofahrer. Linksabbiegeverbot auf 3km Länge (ungelogen). Doof nur, dass unser Hotel auf der linken Straßenseite war…
Irgendwann haben wir es dann doch ins Hotel geschafft. Natürlich stand als erstes ein Zimmerwechsel auf dem Programm. Diesmal ging es mal nicht um Geräusche, sondern unsere Nase wurde arg unter die Probe gestellt. Die Klimaanlage des Zimmers war wohl längere  Zeit nicht gereinigt wurden. Auch das zweite Zimmer sagte uns nicht zu. Wir sahen, dass es auch Premiumzimmer gab. Also fragten wir nach, wie hoch der Aufpreis sei – 5€ die Nacht – wir haben natürlich nicht lang überlegt und schlafen seitdem sehr gut im Zimmer 706.
Am Montag haben wir uns tagsüber am Pool entspannt und uns dann abends aufgemacht, die ersten Erfahrungen in der Stadt zu sammeln. Wir hatten uns entschlossen, diesmal mit einer Führung zu starten. Und was macht man abends in Spanien? Richtig, essen gehen. Wir haben also beides verbunden und eine Tapas Tour durch Valencias Altstadt gemacht. Die Gruppe, mit der wir den Abend verbracht haben, war mindestens genauso bunt gemischt wie die Tapas, die wir gegessen haben. Wir waren acht Leute, darunter ein holländisches Paar, ein britisches Paar, wir Deutschen, der spanische Führer und eine Amerikanerin.
 

 
 
Wir sollten drei Restaurants besuchen, da es auch drei verschiedene Arten Tapas gibt. Gestartet sind wir an der Kathedrale und nach 200m auch gleich das erste Mal eingekehrt zum Pinchos essen. Pinchos sind die jüngste Form von Tapas und auch eine der aufwendigeren. Auf einem kleinem Stück Brot bekommt man die verschiedensten Sachen serviert, bzw. man holt sie sich, da Pinchos immer am Tresen ausliegen und selbst genommen werden. Wie behält da der Kellner den Überblick darüber wie viel man gegessen hat, fragen sich nun vielleicht einige? Und da kommt die Besonderheit der Pinchos ins Spiel: der Spieß. Der Spieß hält zum einem den Belag auf dem Brot und zum anderen gibt die Länge und Art des Spießes Auskunft darüber, welche Art von Pinchos verzehrt wurden.
 
 
Weiter ging es vorbei am schmalsten Haus Europas (107 cm breit!) zum zweiten Restaurant. Diesmal gab es die typischen Tapas zum Essen und viele Anekdoten zum Schmunzeln. Die Gespräche wurden allmählich vertrauter und wir amüsierten und köstlich. Uns wurden Patatas Bravas und Gazpachos gereicht. Ersteres ist uns wohl bekannt und wir lieben es. Zweites ist uns nun auch bekannt, aber bei dieser kleinen Liaison wird es wohl auch bleiben. Tomatensaft gepaart mit Gurkensaft und das Ganze auch noch eiskalt…naja. Zum Abschluss gabt es frittierte Calamaris.
Die Tour ging weiter vorbei an der Lonja de la Seda – der Seidenbörse, einem der wichtigsten Handelsplätze des europäischen Mittelalters – und durch enge Gassen hin zum dritten und letzten Restaurant. Dieses Mal erwarteten uns als Starter Montaditos. Montaditos sehen im Prinzip aus wie Pinchos, sind aber die ältere Form und ihnen fehlt der Spieß. Montaditos sind nämlich zum Teilen gedacht und werden nicht jeder für sich selbst gegessen. Danach gab es weitere typische Tapas. Zum Beispiel Rührei mit Zucchini und Ziegenkäse, Champignons in Olivenöl und Paprika mit Kabeljau. Die Champignons kannten wir bereits aus Sevilla, alles andere war wieder starke Geschmackssache. Zum Ende gab es noch für jeden ein Stück Geburtstagstorte – die Britin hatte Jahrestag – und ein lustiges Trinkspiel. Ein Gefäß mit süßem Weinlikör wurde rumgereicht und jeder musste auf die typische valencianische Art daraus trinken. Bei manchem ging mehr aufs Shirt als in den Mund. :-D
 

 
Valencia – Aquarium und Zentrum der Künste und Wissenschaften
 
Das Wetter am Dienstag sah nicht so einladend für einen Stadtbummel aus, sodass wir uns kurzerhand entschlossen in der Umgebung des Hotels zu bleiben und uns das hochmodern umgestaltende, ehemalige Flussbett des  Turia anzusehen. Hier findet man sehr futuristische Bauten, die viele Kunst- und Wissenschaftsmuseen beherbergen, einen riesigen Park (ca. 9km Länge) sowie das größte Aquarium Europas. Wir fingen an am Hemisféric. Das Hemisféric stellt ein menschlisches Auge dar. Im Inneren findet man zwei riesige Projektionssäle die zudem das größte Kino und das größte Planetarium Spaniens sind. Wir haben uns einen knapp einstündigen Film über die Stadt Jerusalem angesehen (was anderes lief grad nicht). Die Bilder waren wirklich sehr beeindruckend und man hat interessante Aspekte über die Stadt der drei Religionen erfahren.
 

Danach sind wir weiter gegangen um in die Unterwasserwelt einzutauchen. Wie sich erweisen sollte war es äußerst vorteilhaft zuerst zum Hemisféric und danach ins Aquarium zu gehen, denn im fast leeren Hemisféric konnten wir gleich ein Kombiticket kaufen. Somit konnten wir lässig die ca. 2-Stunden-Wartezeit-Schlange vor dem Aquarium links liegen lassen und direkt zum Eingang marschieren. Gewusst wie! Empfehlenswert ist auch, das Aquarium einfach erst am späten Nachmittag aufzusuchen. In der Hauptsaison hat es bis 24:00 Uhr geöffnet.
 

Das Aquarium von Valencia strotzt wirklich vor Superlativen und jeder der einmal hier ist, sollte sich nicht von den knapp 30€ (21 für Studenten) einschüchtern lassen, sondern das Aquarium besuchen. Riesige Becken, zigtausend Fische, Haie, Robben, Delphine, ein Walross, Belugawale (!), Unterwasserrestaurant, Haitunnel, Delphinshow. Es ist wirklich zu viel um bei allem ins Detail zu gehen, daher sollen einfach mal die Bilder sprechen:






Valencia entdecken – Fahrradtour und viele Menschen
 
Unseren letzten kompletten Tag planten wir mit einem ausgiebigen Sightseeing- und einer Fahrradtour. Schon als wir nach Valencia mit dem Auto fuhren wurde uns schnell bewusst, dass man hier sehr gut Fahrrad fahren kann – keine Hügel und es gibt sogar tolle Fahrradwege.  So starteten wir mit unseren Fahrrädern und fuhren einmal durch den Turia - Park (Jardines del Turia). Aufgrund der Trockenlegung der Turia, das heißt der Verlegung des Flussbetts, zur Vermeidung von weiteren Hochwasserkatastrophen, welchen Valencia in regelmäßigen Abständen zum Opfer gefallen war, wurde ein weitläufiger Freiraum geschaffen, welcher die Stadt in Ost-West-Richtung außerhalb des historischen Altstadtkerns durchquert. Dieser 9 km lange Park ist sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen sehr beliebt. Hier kann man nicht nur gut Joggen oder Fahrrad fahren, hier gibt es auch für die Kinder jeder Altersklasse wunderbare und gepflegte Spielplätze. Ob nun Pipelines, Klettergerüste oder Sportgeräte – für jede ist etwas dabei. Die Wege sind gesäumt von Baumalleen, Palmenhaine sorgen für Schatten und das eine oder andere Wasserbecken erinnert noch an die ursprüngliche Natur des Flusslaufs. Des Weiteren kann man, wenn man durch den Park spazieren geht, auch gleichzeitig Sehenswürdigkeiten betrachten: Neben dem Palau de la Música sind u.a. das Museo de Historia – das Geschichtsmuseum, das Museo Provincial de Bellas Artes – das Provinzmuseum der Schönen Künste – der Palacio de San Pío V und weitere Höhepunkte zu bestaunen.

 
Nachdem wir nun den Turia – Park durchquert hatten fuhren wir
langsam wieder zurück, um einen Abstecher zur Altstadt zu machen. Leider sind die Fahrradwege auf den Straßen nicht vorhanden, man fährt eben ganz normal auf der Straße – auf der Bus/ Taxi/Motorradspur – und wenn plötzlich ein Bus hinter dir fährt, da steigt man schon mal schneller in die Pedalen.
Am Plaza de la Reina schlossen wir unsere Fahrräder an und starteten nun zu Fuß. Zuerst wollten wir zur Kathedrale – hier muss man Eintritt zahlen – da wir aber mittlerweile so unendlich viele Kirchen schon gesehen haben, entschieden wir uns lieber, auf den Turm zu steigen und uns Valencia von Oben anzusehen (2 Euro). 207 Stufen warteten auf uns – als wir oben ankamen hatten wir wirklich eine atemberaubende Aussicht:
Trotzdem ist die Kathedrale von Valencia eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt und Aufbewahrungsort für eine der wichtigsten Reliquien der katholischen Kirche. In einer Seitenkapelle der Kirche befindet sich angeblich der Heilige Kelch des Letzten Abendmahls, der wohl von Apostel Petrus nach Rom gebracht worden sein soll.
 




Wir besuchten noch den Mercado Central, den Hauptmarkt, wo Fleisch, Früchte und Fisch frisch angeboten werden.
Gegenüber des Marktes befindet sich die Lonja de la Seda – da uns diese bereits von unserem Tapas- Abend gezeigt wurde, schauten wir sie uns nun einmal von Innen an. Die Seidenbörse gilt als einer der schönsten gotischen Zivilbauten in Europa. Ihre Ähnlichkeit mit mittelalterlichen Burgen leitet sich von dem uneinnehmbaren Aussehen ab, das ihr die steinernen Mauern verleihen.
 


 
Weiter ging unsere Tour durch viele kleine Gassen, vorbei an noch mehr „einfach-mal-so-auf-der-Straße-stehen-und-laut-reden-Touristen und unzähligen Souvenirläden. Wir schauten uns auch das tolle Rathaus und das gegenüberliegende Postamt an. Das Rathaus ist ein ausgesprochen kunstvolles Gebäude, das vom einstmaligen Wohlstand der Stadt zeugt und dem an sich schon sehr imposanten Plaza del Ayuntamiento das i-Tüpfelchen aufsetzt. Dabei ist die eigentliche Grundlage des Rathauses eine Mädchenschule aus dem 18. Jahrhundert. Das Edificio de Correos, das Postamtsgebäude, ist ein elegantes und imposantes Gebäude. Auch wenn man gerade nichts in einer Post zu tun hat, lohnt also ein Besuch dieses Gebäudes allemal.
 



Des Weiteren bietet Valencia natürlich noch weitere Höhepunkte wie zum Beispiel die Stierkampfarena – Wir gehen hier aber aus Prinzip nicht rein – oder der prachtvolle Nordbahnhof sowie das Gebäude der Banco de Valencia , die Torres de Serranos und Torres de Quart und das Estadio Mestalla – das Fußballstadion von Valencia.

 



Nach 3 Jahren endlich wieder in Barcelona
 
Am Donnerstag, den 20. August, sind wir nun nach Barcelona aufgebrochen. Von Valencia fährt man gute 3,5 Stunden und wir beschlossen, kurz vor Barcelona einen Zwischenstopp am Mittelmeer einzulegen, um Baden zu gehen.  Sitges oder Castelldefels standen zur Auswahl – da ich Sitges schon von meinem Aufenthalt hier vor drei Jahren kannte und Phil auf googlemaps den Strand von Castelldefels besser fand – entschieden wir uns für Variante 2. Traumhaft! Nachdem wir von der Autobahn abgefahren sind und in die kleine Stadt rein und einen Parkplatz gefunden haben gingen wir die 200meter zum Meer – toller Strand, wenig Leute und ein traumhaftes Mittelmeer! Direkt am Wasser breiteten wir uns aus und stürmten ins Mittelmeer – es hat überhaupt keine Überwindung gekostet – ganz anders als am Atlantik. Ein paar kleine Wellen, sauberes Wasser und eine strahlende Sonne. Wir ließen uns es hier drei Stunden gut gehen, dann brachen wir auf zu unserem letzten Tryp Hotel auf unserer Reise.
Das Tryp Hotel (Zimmer 814) ist sehr Modern und anscheinend noch sehr neu. Es macht einen guten Eindruck und wir mussten nicht einmal das Hotelzimmer wechseln – oben auf dem Dach (10. Stock) gibt es einen Pool und eine Bar, wo man einen tollen Blick über Barcelona hat – u.a. direkt auf die Sagrada Familia.  So ließen wir es uns am ersten Abend an der Bar gut gehen und genossen einen leckere Cocktails.
 


Am Freitag entspannten wir bis zum Nachmittag einfach nur am Pool - der Pool ist zwar klein, aber absolut ausreichend für eine kurze Abkühlung und um sich ein wenig zu bewegen. Am späten Nachmittag wollten wir dann doch noch in die Stadt.  Da wir, wie schon erwähnt, beide Barcelona bereits in- und auswendig kennen, haben wir keinen Druck, dass wir alle Highlights schaffen müssen. So starteten wir, um eine  Insiderbar zu besuchen – wie immer hatten wir kein Glück – es war geschlossen wegen Urlaub. Hunger hatten wir demnach immernoch und so beschlossen wir im Centro Comercial de Las Arenas essen zu gehen, da der Ausblick auf den Plaza Espania und den Montjuic einmalig sind.  Im Endeffekt wurde es dann doch eine Tapas – Bar mit leckeren Patatas Bravas und Pimientos etc.
Wir schlenderten von der Arena, welches ein Einkaufszentrum ist, Richtung Montjuic. 
 
 
 Der 173 Meter hohe Montjuïc gilt als der Hausberg der katalanischen Hauptstadt Barcelona. Er ist heute hauptsächlich ein Freizeitgebiet mit einer Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, von denen die meisten von zwei großen Events stammen: der Weltausstellung 1929 und der Olympiade 1992. Der Parks des Montjuïc weist eine Vielzahl von Pflanzen und Tierarten auf, desweiteren kann man das Olympiagelände mit dem Olympiastadion Estadi Olímpic Lluís Companys besichtigen.
Auf dem Montjuïc befinden sich auch das Museum des berühmten katalanischen Künstlers Joan Miró, die Fundació Joan Miró und ein Kastell aus dem Jahre 1751, von dem man einen guten Blick auf die Stadt sowie auf den Hafen hat. Am Südhang des Montjuïc liegt der große städtische Friedhof Cementiri de Montjuïc, auf dem unter anderem die Gräber von Joan Miró, Francesc Ferrer i Guàrdia und der anarchistischen und antifaschistischen Kämpfer im spanischen Bürgerkrieg Francisco Ascaso und Buenaventura Durruti zu sehen sind.
 
 
Zwischen dem Montjuic und dem Plaça España befindet sich die beeindruckendste Springbrunnenanlage Barcelonas. Abends an bestimmten Wochentagen (Do- So) kann man hier Wasserspiele der ganz besonderen Art bewundern. Die "Font Màgica" ist ein Gesamtkunstwerk aus Musik, Wasser, Bewegung und Farbe – einmalig und einfach nur beeindruckend. Wir verweilten hier ein wenig länger, um dann Nachts wieder zurück zum Hotel zu fahren.
 

Am Samstag ging es wie gewohnt mit vollem Tatendrang los in die Innenstadt. Dieses Mal fuhren wir mit dem Bus, da man bekanntlich mit dem Bus mehr sehen kann als mit der U-bahn, Abgesehen davon ist es in den Tunnel der U-bahn so heiß und stickig, dass man die Luft schneiden kann. Wir fuhren Richtung Plaza de Catalunya. Auch wenn der Katalonienplatz nicht genau in der Mitte von Barcelona liegt, so ist er doch der Mittelpunkt der Stadt und das heimliche Zentrum. Er ist der Dreh- und Angelpunkt schlechthin – hier Metro- und Bushaltestellen, namenhafte Geschäfte, viele Cafés u.a. das HardRock Café und der größte El Corte Ingles. Ein Geheimtipp ist der El Corte Ingles, eine Einkaufskette in Spanien, wenn man hier in die 9te Etage fährt, kann man bei einem Frühstück, Mittag oder Abendessen die Stadt von oben hinter einer Glasscheibe betrachten. Ansonsten wimmelt es am Platz nur so von Touristen und auch Tauben. 
 
 
Wir gingen die Nebenstraße der Rambla runter, um ein wenig zu bummeln, kehrten in verschiedene Geschäfte ein, kamen am Hafen an, wo uns die Kolumbusstatur begrüßte und schlenderten die Rambla hoch.
 
Die Rambla, für sie wird oft auch der Plural "Las Ramblas" verwendet (da sich 5 Rambla auf der Strecke vereinen), ist eines der Wahrzeichen von Barcelona, welche diese Metropole so einzigartig macht. Auf der 1,3 kilometerlangen Flaniermeile ist der mittlere Teil eine Fußgängerzone und wird von Bäumen umgeben. Kioske, Blumenstände und Straßenkünstler findet man hier zu hauf. Der Verkehr zieht an beiden Seiten der Fußgängerzone vorbei.
 
Die bei den Touristen bekannteste und beliebteste Markthall in Barcelona ist der Mercat de Sant Josep/La Boqueria direkt an der La Rambla. Natürlich ist diese nicht der einzige Markt in der Stadt, aber dank ihrer Lage unschlagbar. Hier herrscht reges Treiben – jeder will Kaufen und verkaufen. Von Fisch bis hin zum Käse und Früchten gibt es hier wirklich alles. Einen Besuch empfehlen wir am Vormittag, da dann noch nicht ganz so viele Menschen unterwegs sind.
 

 
Unser Ausflug endete nach über 15.000 zurückgelegten Schritten wieder abends im Hotel – Kaputt und Fußlahm – endlich wieder im Bett. 
Entspannung pur und eine aufregende Fahrt mit dem Twizy

Das Motto des Sonntags hieß erstmal wieder Entspannung. Wir sind nach dem Frühstück wieder hoch auf die Dachterrasse und wollten mit einem ausgiebigem Sonnenbad in den Tag starten. Aber daraus wurde erstmal nichts. Es war total bewölkt. Wir haben schon Pläne geschmiedet, was wir nun alternativ unternehmen können, als es 30 Minuten später anfing aufzuklaren und wir nun doch bis zum späten Nachmittag entspannen konnten. Am frühen Abend sind wir dann los und wollten uns die Stadt im späteren Verlauf bei Nacht ansehen. Wir aßen Tapas in der Nähe des Hotels, bei einem chinesisch geführten Restaurant. Wir überlegten dreimal ob wir wirklich hier bleiben sollten, waren dann am Ende aber äußerst positiv überrascht. So positiv, dass wir am Montag gleich nochmal dort waren.
 
Wir sind dann mit dem Bus erst zum Passeig de Gracia gefahren und von dort aus dann hoch zum Park Güell. Wir waren ja vor drei Jahren schon mal hier und waren von der gaudistischen Architektur, besonders von der Haupttreppe mit dem Salamander, der langen Bank auf der Aussichtsplattform und den Häusern am Eingang, sehr beeindruckt. Der Park an sich wurde im frühen 20.Jahrhundert von Gaudi geplant und gebaut. Von hier oben hat man auch einen tollen Blick über die Stadt. Gaudi selbst hat auch einige Zeit hier sein Wohnhaus gehabt, in dem heutzutage das Casa-Museu-Gaudi zu finden ist. Leider haben wir auch festgestellt, dass sich in drei Jahren so einigen ändern kann. Damals wurde nur für das Museum und die Herrenhäuser Eintritt verlangt, die Parkanlagen, die Aussicht sowie die Haupttreppe waren frei zu besichtigen. Dem ist heute leider nicht mehr so. Lediglich die Gärten sind noch frei, für alles andere muss gezahlt werden. Zudem ist der Zutritt mit Zeitbegrenzung. Es dürfen nur max. 400 Personen für 30 Minuten auf den Platz, sich die Bank ansehen und die Aussicht genießen. Ein wenig resigniert haben wir die Bank und die ehemaligen Wohnhäuser aus der Ferne bestaunt und uns dann auf den Weg zurück zum Placa Catalunya gemacht.
 
 
Dort angekommen gingen wir ins H10 Universitat. Hier wartet ein weiterer Geheimtipp. Eine Bar auf dem Dach im 9.Stock bietet einen grandiosen Blick über die Dächer der Stadt und die Cocktails sind auch sehr zu empfehlen! Als wir hier ankamen, waren wir leicht verwundert, da wir den Ausblick etwas anders in Erinnerung hatten. Es war bereits 22:30 Uhr und dunkel. Wir konnten uns nicht so recht erklären was los ist. Fehlte irgendwo die Beleuchtung, wurden neue Häuser gebaut? Die Auflösung sollte am nächsten Tag erfolgen…
Der Montag fing auch wieder mit einer Enttäuschung an. Wir hatten uns am Placa Catalunya eine Autovermietung ausgesucht, die wir bereits kannten und die Twizys vermieten. Vorher alles im Internet nochmal nachgesehen. Passte soweit. Am Placa angekommen war von dieser Firma keine Spur mehr. Sie wurde aufgekauft und wird nun unter anderem Namen weitergeführt. Leider war dort im Verkaufshäuschen niemand anzutreffen und Twizys waren auch weit und breit nicht zu sehen. Wir überlegten nun was wir machen sollten. Die Wahl stand zwischen: per Tram und Zahnradbahn hinauf zum Tibidabo fahren oder die Rambla runter laufen zum Meer und dort bei den Verleihstationen nachhaken. Es war sehr warm und wir schwitzten bereits wie… weshalb die Entscheidung auf den Tibidabo fiel. Die Linie L7 sollte laut allen Plänen vom Catalunya bis zur Tram fahren. Aber sie war einfach nicht zu finden, wie weggezaubert. So mussten wir doch die überfüllte Rambla runter und am Meer unser Glück versuchen. Wir haben dann einen Laden gefunden, der Twizys im Angebot hat, man verlangte aber 80€ für 7 Stunden Mietzeit von uns. Zum Glück war Annett im Verhandlungsmodus und konnte den Preis auf 60€ drücken, die wir eh eingeplant hatten. Die Tour konnte also doch losgehen!


Voller Tatendrang stand auf unserem Plan, uns die Sehenswürdigkeiten noch einmal mit dem Kleinstauto anzusehen. Wir fuhren zuerst auf den Montjuic zum MNAC -Museu Nacional d’Art de Catalunya - und schauten uns noch einmal Barcelona am Tag von Oben an. Der Blick – einfach nur Traumhaft! 
 

Einen kleinen Abstecher machten wir noch zum Torre de comunicacions de Montjuïc, auch als Torre Telefónica oder Torre Calatrava bekannt-ein Fernsehturm auf dem Olympiagelände. Der 136 Meter hohe Turm wurde im Jahr 1991 anlässlich der Olympischen Spiele, die im darauf folgenden Jahr in Barcelona stattfanden, errichtet. Er steht am Plaça d’Europa.Auch von hier hat man einen tollen Blick – direkt auf den Flughafen. Fast jede Minute landete ein Flugzeug und wir genossen die Ruhe, da hier kaum ein Tourist oder Einheimischer anzutreffen ist.
 
 
Mit unserem elektrischen Vehikel fuhren wir dann gerade wegs zur Sagrada Familia. Nun, wir fuhren ein wenig ZickZack, da es in Barcelona, einfach gesagt, viel zu viele Einbahnstraßen gibt und es nicht so einfach ist, mal eben links oder rechts abzubiegen, wo man es eigentlich wollte.
Aber durch solche Umwege kann man natürlich gleich noch weitere Highlights beobachten. So ist es einfach schon toll, die Avinguda Diagonal „runter zu fahren“. Die ‚Diagonale Allee‘ gehört zu den bedeutendsten und bekanntesten Straßen Barcelonas. Sie ist circa elf Kilometer lang und verläuft von West-Südwest nach Ost-Nordost geradlinig durch die gesamte Stadt und durchquert dabei die Stadtteile Les Corts, Eixample und Sant Martí. Der Name kommt daher, dass die Straße in ihrem Kernstück das schachbrettartige Straßenmuster des Eixample diagonal durchschneidet. Oder einen kurzen Zwischenstopp bei den Bauwerken von Good Old Gaudi einzulegen –  so u.a. beim Casa Battló und Casa Milà (La Pedrera). Die Gebäude sind sehr beeindruckende und originelle Werke von Antoni Gaudi und einen Besuch wert – sowohl von Außen als auch von Innen.

Als wir an der Sagrada Familia ankamen waren wir wieder in ihren Bann gezogen wurden. Da wir aber bereits bei unserem Aufenthalt von vor drei Jahren uns in die Schlange eingereiht haben, um uns die Sagrada von Innen anzusehen (nur zu empfehlen, es ist so ganz anders als man denkt) stellten wir uns dieses Mal nicht an, sondern genossen einfach nur ihr oder unser Dasein.
Die Kirche ist in ihren Ausmaßen riesig, weswegen sie oft als "Kathedrale" bezeichnet wird, ohne jedoch einen Bischofssitz zu haben. Am 7.11.2010 wurde die Sagrada Familia von Papst Benedikt XVI. geweiht und damit zur Basilika erhoben. Seit 1882 wird an der Kirche im Stadtteil Eixample gebaut. 1883 übernahm Antoni Gaudí bis zu seinem Tod 1926 die Führung der Bauarbeiten. Gaudí hat den Bau bis heute maßgeblich geprägt. Viel Zeit sollte man sich bei der Besichtigung der Details der Fassaden nehmen, in der viele Botschaften und biblische Geschichten versteckt sind. Mit der Fertigstellung wird 2026 gerechnet, finanziert wird der Bau ausschließlich aus Spenden und Eintrittsgeldern.
Weiter ging unsere wilde Fahrt zum Parc de la Ciutadella. Dieser Park lädt zur Entspannung und Erholung ein sowie zu einem Picknick und Spaziergänge oder aber auch zum Rudern auf dem künstlich angelegt kleinen See und zum Füttern der verschiedenen Vögel – Wildgänse, Möwen, Enten, Spatzen oder Mönchsittiche/Halsbandsittiche. Der große Brunnen im Park ist die "Cascada de Gaudi", obwohl Gaudi eigentlich nur den Architekten Josep Fontseré bei der Gestaltung des Brunnens unterstützte - Gaudi war noch Student zu dieser Zeit. Der barocke Brunnen wurde nach 6 Jahren Bauzeit im Jahr 1888 für die Weltausstellung fertiggestellt und ist inspiriert vom Trevi-Brunnen in Rom. In dem Park gibt es verschieden Statuen- eine Statue, die am meisten raus sticht ist die vom Mammut. In der letzten Eiszeit vor 26-32.000 Jahren lebten viele Mammut im nördlichen Spanien. Nahe Barcelonas wurde Mammut-Überreste gefunden und es gibt in Barcelona ein Mammut-Museum.
 

 
Ich wollte noch unbedingt zum  Strand von Barcelonetta – so fuhren wir am späten Nachmittag noch auf einen Abstecher zum Playa. Mega viele Menschen – Touristen wie Einheimische. Wir blickten in die eine Richtung direkt auf das W-Hotel und in die andere Richtung zum Barcelona-Fisch „Peix“.  In der Nähe der zwei markanten Hochhäuser am Rande von Barceloneta hat sich der 50 Meter lange Kupferfisch als ein Wahrzeichen von Barcelona etabliert.
 



Es gibt noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, die wir leider gar nicht alle schaffen konnten. So zum Beispiel den Arc de Triomf, das Camp Nou (Leider waren zu unserem Zeitpunkt keine Spiele vom FC Barcelona, sonst wären wir, allein wegen der Einmaligen Stimmung, zum Fußball gegangen.), der Zoo und das Aquarium Barcelonas sowie  der Torre Agbar, welcher Abends in den Farben Blau und Rot erstrahlt  u.v.m..
 


Unsere Zeit mit dem geliebten Twizy war auch leider vorbei. Nach Abgabe unseren Vehikels ging es im flotten Schritt die Rambla wieder hoch. Kurz nach Acht machten wir noch einmal einen Abstecher zum H10 Hotel zur Terrasse, um uns noch einmal einen Cocktail zu gönnen. AHA! Phänomenaler Ausblick – einzigartige Sicht über die Stadt und langsam ging die Sonne unter. Da war dieser Ausblick wieder, an dem wir uns erinnert und vermisst hatten. Nachdem wir den Sonnenuntergang auf der Dachterrasse genossen haben fuhren wir zurück zu unserem Hotel. Wir kehrten wieder bei unserem „Stammrestaurant“ ein und bestellten? Das gleiche wie am Vortag: Patatas Bravas, Pimientos und ein leckeres Baguette – so endete unser traumhafter Tag mit sage und schreibe über 20.000 zurückgelegten Schritten und einer vollen Erschöpfung!