Portugal - Faro im Herbst

Erholung und Strandurlaub in Faro

Da dieser Urlaub innerhalb Europas ist, gehört er auch mit in unserem Blog genannt.
Leider haben Phil und ich nicht so viel Urlaub, wie wir gern reisen würden und so wurde dieser Ausflug nach Portugal keine Rundreise, wie ihr bisher von uns kennengelernt habt, sondern ein klassischer Strandurlaub.
Wir haben unser Hotel in Faro bereits im Frühjahr über Secret Escapes gebucht - Macdonald Monchique Resort & Spa – und starteten am 16.09. ganz aufgeregt in unseren Erholungsurlaub.
Zunächst stand erst einmal eine Zugfahrt von Hannover nach Düsseldorf an. Wir hatten weder eine Verspätung noch sonst ein Unglück, sodass wir pünktlich gegen 11.00 Uhr am Flughafen in Düsseldorf ankamen.
Es war ja schon einmal schwierig, gute Flüge von Hannover oder einem anderen Standort zu finden, mit einer deutschen Airline zu einer guten Zeit und natürlich auch Preis. Dementsprechend konnten wir keinen normalen Pauschalurlaub buchen, sondern buchten alle Leistungen separat.
Unser Flug nach Faro mit Eurowings war sehr angenehm. Wir saßen in der 9. Reihe und hatten auch ein wenig mehr Beinfreiheit und eine super nette Crew. Da ich nicht nur Flugangst habe, sondern mich zudem sehr für Flugzeuge interessiere, hatte ich einen kurzen Schwatz mit der Stewardess. Diese kam dann auch kurze Zeit später zu meinem Platz und zeigte mir auf ihrem Tablett die Punkte, die das Flugzeug anfliegen muss sowie die Wolken und Wolkenverschiebungen. Somit weiß nämlich auch die komplette Besatzung Bescheid, wann es ggf. ein wenig ruckeln könnte.
Das Highlight kam aber noch:
Sicher gelandet in Faro durfte ich kurz in Cockpit und einen kurzes Gespräch mit der Pilotin halten. Ich hätte mich dort noch Stunden aufhalten können – so verdammt Interessant.
Faro hat einen super süßer Flughafen, zumindest sah es so bei der Landung aus.
Schnell hatten wir unsere Koffer und machten uns auf, unsere Autovermietung zu suchen. Mit einem kleinen Flitzer – dem Fiat Panda – fuhren wir nach Monchique circa eine Stunde vom Flughafen entfernt.
Das Hotel, welches mitten in den Berg hineingebaut wurde, begrüßte uns schon von Weitem.
Das Macdonald Monchique Resort & Spa befindet sich inmitten der Natur der Serra de Monchique mit Blick auf die Algarve und bietet 4 Restaurants, 2 Außenpools und eine Reihe von Wellnesserlebnissen. 
Die luxuriösen Suiten des Resorts sind elegant und schön eingerichtet und umfassen ein separates Schlafzimmer, ein großes Wohnzimmer, 2 Badezimmer sowie einen Balkon oder eine Terrasse mit Gartenmöbeln, teilweise mit herrlichem Blick auf die Berge und die Küste. 
Leider war bei unserem Aufenthalt nur 2 Restaurants offen, wir schreiben das der Nebensaison an, obwohl wir das Gefühl hatten, dass ziemlich viele Menschen im Hotel waren.
Demnach war es auch Ratsam, im gewählten Restaurant zu reservieren. Da wir Halbpension hatten, kamen wir in den Genuss von 5 Sterne Köchen. Das Essen war wirklich verdammt noch mal sehr lecker.
Nur, um einmal eine kleine Auswahl zu präsentieren:
Mehrere Strände in der Gegend Portimão erreicht man bequem nach nur 20 Fahrminuten. So entschieden wir uns, die ersten Tage an den Strand zu fahren.
Zwei Liegen und ein Sonneschirm für den ganzen Tag kosten 10.00 EUR, das war völlig akzeptabel und so suchten wir uns ein schönes Plätzchen in der ersten Reihe und hatten einen tollen Überblick über den kilometerlangen, wahnsinnig breiten Sandstrand. Der Atlantik zeigte sich auch die ersten Tage sehr verhalten. Klares Wasser, hier ein Wellchen, da ein Wellchen. Die Sonne zeigte sich von Ihrer perfekten Seite und verschaffte und jeden Tag zwischen 25 Grad und 27 Grad. Es war perfekt zum Entspannen. Natürlich hatten wir auch viele Engländer und Russen, die man von weiten Gesehen, Gehört und Gerochen hat aber auch die wurden weniger oder wir haben sie mit der Zeit ignoriert.

 

Ich hätte nie gedacht, dass man so viel Schlafen kann, aber wir haben ja nicht nur Nachts 10 Stunden geschlafen sondern auch am Strand – dies zeigt, wie Nötig wir die Erholung hatten.
Dennoch machten wir ein paar Spaziergänge am Strand entlang und entdecken Verborgenes:
Am Mittwoch Abend, auf dem Rückweg zum Hotel, hatten wir ein tolles Erlebnis. Schon am ersten Tag entdeckten wir im Dorf viele leerstehende, große, gut erhaltende Nester von Störchen und fragten uns, ob wohl unsere deutschen Störche in Rasmahlo überwintern. Auf jedem Mast war ein Nest – unglaublich!

 

Wir fuhren nichts ahnend durch das Dörfchen und auf einmal entdeckten wir sie – gefühlt hunderte Störche kreisten am Himmel, saßen in den Nestern, in Baumkronen, auf Schornsteinen, auf Häusern oder in Sträuchern und klapperten.
Es war so wunderschöne, überall wo man hinsah, erblickten wir diese großen schwarz-weißen Vögel und konnten unseren Augen nicht trauen, wie ruhig und zufrieden sie da saßen oder wie sie am Himmel gleiteten um ihren Brutplatz zu finden. Ab diesem Abend sahen wir die Störche jeden Tag und jeden Tag hatten wir das Gefühl, dass sich mehr Pärchen bildeten und das süße Federvieh zur Ruhe kam. Das Schönste ist aber das geklapper, womit der Storch als Klapperstorch sich alle ehren macht. So laut und so sehnsüchtig nach einem Partner rufend haben wir das noch nie erlebt.
Natürlich wurden auch wir streng gemustert und durften den Störchen, welche teilweise Ihre Nester direkt an den Masten am Straßenrand auserkoren hatten, nicht zu nahe kommen.
Ich kann es einfach nicht in Worte fassen, wie beindruck wir waren und natürlich sind gefühlt an die tausend Bilder entstanden. Da wir aber leider nur unsere Handys als Kamera nutzen, sind es leider nicht die besten Aufnahmen geworden.
Nach einer kurzen Recherche kann ich an diesem Punkt mit voller Gewissheit sagen, dass unsere Störche auch an der Algave überwintern und unser Timing einfach nicht hätte bessern sein können.
Nichtsdestotrotz nahmen wir uns für den Donnerstag eine kleine Abwechslung vor und erkundeten mit unserem Fiat Panda die Gegend.

Nach einem sehr reichhaltigen und leckeren Frühstück starteten wir unsere kleine Tour.
Zunächst fuhren auf den Berg Fóia, vorbei an der tollen Landschaft der Algarve. Kleine Dörfer sind zwischen den Hügeln eingebettet und sind die Heimat von Kunsthandwerkern, die jahrhundertealte Traditionen aufrechterhalten, sowie von Landarbeitern, die sich um ihre terrassenförmig angelegten Gemüsebeete oder ihre Zitrushaine kümmern, während ihr Vieh friedlich auf den Weiden grast.

Mit einer Höhe von 902 Metern über dem Meeresspiegel ist der Mount Fóia der höchste Gipfel  der Algarve. An klaren Tagen kann man die Südküste sehen, die sich von Faro bis zum Kap St. Vincent erstreckt und nördlich bis zum Arrábida-Gebirge schauen, das ca. 40 km südlich von Lissabon gelegen ist.
Die Aussicht ist wirklich einmalig. Man begegnet nicht nur Wanderern oder Touristen sondern, wenn man Glück hat, freilaufende Kühe, die die Friedlichkeit nutzen und genüsslich grasen.
Nachdem auch wir unser Steinmännchen gebaut haben, genossen wir noch ein wenig die Aussicht und führen weiter Richtung Westen.
Dank Handynavi fanden wir auch den schnellsten Weg zum südwestlichsten Punkt Europas – nach Sagres. Vorbei an Bauernhäuser und prachtvollen Villen, Korken- und Obstbäumen und mit dem Wind um die Nase kamen wir am Parkplatz  für den Leuchtturm mit Aussichtsplattform und Anziehungspunkt für Touristen an. Was für ein Wind – es hat uns regelrecht weggeweht aber die Aussicht – wow.
Am Kap St. Vincent endet die alte Welt. Hier fallen steile Felsklippen in den wilden Atlantischen Ozean, Wellen branden am felsigen Ende Europas, ihre Gischt schlägt den von Fernweh geplagten Reisenden, die hier ihren Blick gen Westen richten, ins Gesicht.
Wir folgten dem Touristenstrom und näherten uns den Essensbuden und Verkaufsständen und sahen den „Die letzte Bratwurst vor Amerika“- Stand. Natürlich mussten auch wir diese Bratwurst testen, erhielten sogar ein Zertifikat – wir können sagen, sie ist lecker, aber für 3.50 EUR nicht anders, als unsere Bratwürste in Deutschland.
Wir liefen weiter zum Leuchtturm und verweilten an einem Klippenvorsprung und genossen die Sonne und das kraftvolle Meer unter uns.
Sagres ist einzigartig, abenteuerlich und Vielfältig – das sahen wir schon an den unterschiedlichsten Touristen und so entschied sich Phil auch ganz spontan, von der Straße ab zu fahren und einem lustigen Bulli hinterher zu fahren – ich glaube, der Fahrer fühlte sich definitiv verfolgt.
Wir kamen tatsächlich an einem kleinen Parkplatz an und dank des Windes hatte ich so gar keine Lust auszusteigen. Phil erkundete allein die Gegend und kam nach 5 Minuten total außer Atem zurück gerannt.
Ich solle sofort aussteigen – wir gehen Baden. Was? Wo denn?
Ok, gesagt getan. Auf geht’s – und nachdem wir einhundert Meter leicht nach unten gewandert sind, sah ich, was Phil so den Atem verschlagen hatte.  Einen Strand, circa 300 Meter lang und 6 Leute. Ab zum Strand – der Weg war alles anderes als Einfach. Wir mussten richtig nach unten Klettern, da es so steil war und ich natürlich Sandalen statt Wanderschuhe anhatte.
Der Strand – unser Strand – Einsam, Ruhig und Verlassen - Praia do Telheiro.
Über diesen Strand findet man so gut wie nichts im Internet – ich gehe davon aus, dass es sich um einen Geheimtipp handelt, da der Auf- und Abstieg sehr Mühselig ist und das Wetter ein wenig unbestimmt.
Nach einer knappen Stunde mit strahlendem Sonnenschein zog sehr rasch eine Regen- und Nebelfront auf und wir packen die Sachen zusammen und kletterten (!) Barfuß die, ich nenne es einmal Klippen, Klippen wieder hoch zu unserem Auto.
Wir fuhren wieder in den Ort und es war strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Wir waren doch ziemlich kaputt, weil der starke Wind und auch ein wenig Kopfschmerzen bereitete.
Und so fuhren wir langsam und sehr aufmerksam zurück zum Hotel, natürlich mit Halt bei den wunderschönen Störchen.  Es war ein toller Ausflug, mit tollen Eindrücken.

Der nächste Tag war wieder ein Strandtag und wir genossen einfach die Sonne, die Wärme, das Rauschen des Meeres und unseren Schlaf.
Aber langsam merkten wir, dass wie erholt sind. Phil bekam ich gar nicht mehr von seinem Buch weg, mein Buch war durchgelesen, und ich war nicht mal mehr Müde – verrückt.
Eigentlich wollten wir Freitag Abend noch einmal nach Faro fahren und etwas trinken gehen, aber Sonne, Strand und Meer machen einfach Müde. So blieben wir in unserem schönen Hotel, spielten eine Runde Billiard und genossen unseren Urlaub in vollen Zügen.
Der Samstag war schneller da als erwartet und damit war es auch unser letzter Urlaubstag.

Der Wind hatte sich gedreht und so empfingen uns tolle, kräftige und hohe Wellen. Leider hatten wir unsere Lumatra nicht mit, aber das war gar nicht nötig. Wir hatten so viel Spaß wie lange nicht mehr. Natürlich musste man aufpassen, die Wellen waren schon circa 2 Meter hoch und hatten damit auch eine immense  Wucht.  Jeden, der sich in Wasser traute, hat das Meer seine volle Kraft gezeigt. Wir blieben fast bis Sonnenuntergang, weil niemand von uns ins Hotel fahren wollte, da dann der Urlaub fast vorbei ist.
Aber wir mussten, schließlich hatten wir Hunger – so verbrachten wir den Abend mit einem sehr leckeren Essen, Koffer packen und leichter Wehmut.
Am Sonntag, den 24. September, war der Himmel Blau, keine Wolke war zu sehen und wir fuhren zum Flughafen. Leider hatte sich jemand in der Zeit geirrt. Unser Flug startete 10:20 Uhr statt, wie angenommen 10:40 Uhr. Nachdem wir unseren kleinen, treuen Gefährten abgegeben haben und am Flughafen ankamen war es 09:15 Uhr  und wir realisierten, dass unser Flug dich schon 10:20 Uhr startete und wir rannten. Wir rannten zum Schalter, schweißgebadet waren wir die Letzten, die die Koffer aufgaben und die Damen am Schalter sagte durch Ihr Mikrofon „Die letzten Passagiere sind jetzt auch endlich da…“.
Plötzlich war nämlich auch schon 09:35 Uhr boarding – was für ein Stress. Nächster Sprint und ab durch die Sicherheitskontrolle. Hier war der Sprint auch so schnell vorbei, wie er angefangen hat. Was für eine Menschenmenge – als würden sie alle auf einen Superstar warten. 6 Scanne für geühlt 100000 Menschen. Wir standen fast eine Stunde an und Phil drängelte schon, dass wir vor müssen, da wir sonst den Flug verpassen. Es war sehr schwer ihn zu beruhigen. Nachdem keiner von uns gepiept hat und unsere Taschen durchleuchtet wurden, rannten wir durch den Dutyfree ab zum Gate.
Und da? Flugzeug weg? Nein, eine Schlange vor dem Schalter – wir hatten genug Zeit, das Boarding ging nur schleppend voran, da wir mit einem Bus zum Tui Fly Flugzeug gefahren wurden. Puh – aufatmen.

Da wir aber bei der Kofferaufgabe die Letzten waren, bekamen wir nicht, wie angegeben, unsere reservierten Plätze, sondern saßen Beide im Gang am Notausgang. Luxus, da hier ein besserer Komfort für die Beine gegeben ist, Doof, da wir nicht richtig nebeneinander saßen. So habe ich mich mit der Dame neben mir fast die komplette letzte Stunde unterhalten, da es für mich ein wenig wackelig war. Und die Dame war sehr toll und hat die ganze Zeit meine Hand gehalten, ein bisschen doll hat sie gedrückt und meine Hand war ein wenig taub aber es hat geholfen. Beim Landeanflug wurde es plötzlich ganz ganz dunkel im Flugzeug – wir durchflogen eine fette Regenwolke und auf einmal – BUM – waren wir unten und alles war vorbei.
Wir waren wieder in good old cold Germany. Der Alltag hatte uns wieder….